Tag 81: Raindrop Rhapsody



Heute spiegelt der Himmel in Jekaterinburg die industrielle Geschichte der Stadt wider und zeigt eine Mischung aus Grautönen, die von blassem Silber bis zu dunklem Anthrazit reichen. Ein sanfter, stetiger Regen durchdrang die Luft und schuf eine ruhige und besinnliche Atmosphäre.

Auf der Suche nach Schutz vor dem Nieselregen fand ich Zuflucht im Jekaterinburgischen Museum der Schönen Künste. Die Kälte der Herbstluft wurde durch die Wärme menschlicher Kreativität ersetzt. Ich ging durch Ausstellungen, die wertvolle Gegenstände russischer Kunst, Kunsthandwerk aus dem Uralgebirge und die detailreiche Eleganz von Schmiedearbeiten aus Kasli zeigten. Jeder Gegenstand hatte eine Geschichte zu erzählen und hielt einen einzigartigen Moment fest, der Emotionen, Konflikte und die unaufhaltsame Natur der Menschheit vermittelte.

Im Museum war es still, die leisen Schritte der Kunstliebhaber hallten schwach wider wie ein stiller Kontrast zur Melodie des fallenden Regens. Ich war in Gedanken versunken und starrte auf ein Gemälde.

Danach saß ich in einem nahegelegenen Café. Der Dampf aus meiner Tasse vermischte sich mit dem Nebel am Fenster und malte die Außenwelt in verschwommenen Aquarellfarben des Stadtlebens. Die Pinselstriche waren kräftig und doch sanft – sie schienen eine intensive Gefühlstiefe einzufangen. Ich begann geistesabwesend mit meinem Bleistift zu skizzieren und versuchte, die Fließfähigkeit der regennassen Straßen einzufangen.

Jekaterinburg ist eine Stadt mit beeindruckender Architektur und unberechenbarem Wetter, die eine bleibende Erinnerung hinterlassen hat. Wenn der Tag zur Nacht wird, bringt der anhaltende Regen ein Gefühl des Trostes in der unveränderlichen Welt und Vorfreude auf neue Erfahrungen mit der Morgendämmerung.

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