Tag 18: Geschichten im Wasserglas
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Heute tauchte ich in die aromatische Welt des jordanischen Kaffees ein. In den Straßen von Amman herrschte reges Leben, doch inmitten des Trubels entdeckte ich ein malerisches Café, das eine traditionelle jordanische Kaffeezubereitung versprach. Der Besitzer, ein freundlicher Herr namens Malik, begrüßte mich mit einem herzlichen Lächeln. Er erzählte Geschichten seiner Vorfahren und betonte die Bedeutung des Kaffees in der jordanischen Kultur. Es ist nicht nur ein Getränk; es ist ein Erlebnis, ein Ritual und ein Symbol der Gastfreundschaft.
Malik demonstrierte den sorgfältigen Prozess, von der Auswahl der Bohnen bis zum letzten Aufguss. Die Bohnen, erklärte er, wurden leicht geröstet, zu feinem Pulver gemahlen und dann in einer speziellen Kanne namens „Dallah“ aufgebrüht. Das Aroma war berauschend, eine Mischung aus Kaffee mit einem Hauch von Kardamom. Während der Kaffee köchelte, sprach Malik über die Etikette beim Servieren und Trinken dieses geschätzten Getränks. Die erste Tasse, sagte er, ist der Geschmack des Lebens, die zweite der Geschmack der Liebe und die dritte der Geschmack des Todes. Es ist eine poetische Art, die Stärke und das Geschmacksprofil jedes weiteren Aufgusses zu beschreiben.
Als ich an dem kräftigen Gebräu nippte, überkam mich ein überwältigendes Gefühl der Verbundenheit. Nicht nur mit Malik oder dem Café, sondern mit Generationen von Jordaniern, die bei unzähligen Tassen Kaffee Geschichten, Gelächter und Momente der Besinnung miteinander geteilt haben. Heute ging es nicht darum, Sehenswürdigkeiten zu besichtigen oder Touristenattraktionen abzuhaken; es ging darum, in eine jahrhundertealte Tradition einzutauchen und den Herzschlag von Amman zu spüren. Als die Sonne unterging und einen goldenen Farbton über die Stadt warf, verließ ich das Café mit einem Herzen voller Dankbarkeit und einer neu entdeckten Wertschätzung für die einfachen, aber tiefgreifenden Freuden des Reisens.