Zweite Reise Tag 110: Nikita Iwanowitsch
Heute, inmitten der ruhigen Kulisse des Sommergartens von St. Petersburg, vermischte sich die frische Luft mit dem Duft blühender Blumen und schuf eine perfekte Kulisse für künstlerische Inspiration. Ich habe diesen Ort gewählt, um das Zusammenspiel von Licht und Schatten auf den antiken Skulpturen und den gewundenen Wegen einzufangen. Als ich meine Skizzenausrüstung unter einer jungen Birke aufstellte, kam ein Einheimischer, Nikita Ivanovich, mit der für die Bewohner dieser Stadt typischen freundlichen Neugierde auf mich zu.
Nikita, ein pensionierter Schiffsingenieur, verbringt seine Tage als Teilzeitgärtner. Seine tiefe Verbundenheit mit der Geschichte der Stadt und seine Geschichten über die Verwandlung des Gartens im Laufe der Jahrzehnte lieferten eine lebendige Erzählung, die kein Reiseführer bieten könnte. Seine Geschichte, wie er die Restaurierung des Gartens miterlebt hat und wie er dazu beigetragen hat, ihn wieder zum Leben zu erwecken, war sehr bewegend und verlieh jedem Strich meines Pinsels eine zusätzliche Bedeutung.
Unser Gespräch schweifte von Kunst zu Geschichte und dann zu der gemeinsamen Freude am Schaffen, sei es durch Pinselstriche oder durch das Bearbeiten des Bodens. Diese Verbindung war ein unerwartetes Geschenk und bestärkte mich in meiner Überzeugung, dass jeder Mensch, den wir treffen, der Palette unserer Erfahrungen eine einzigartige Farbe hinzufügt. Nikitas Geschichte, die mit der Geschichte des Sommergartens verwoben ist, inspirierte die heutigen Skizzen und wird sicherlich auch in meinen zukünftigen Arbeiten widerhallen. Heute ging es nicht nur darum, Kunst zu schaffen, sondern auch darum, die Seele von Sankt Petersburg durch seine Menschen zu entdecken.