Dritte Reise Tag 66: Hände, die weben

Heute befand ich mich mitten im pulsierenden Chaos von Ima Keithel, dem berühmten Muttermarkt von Imphal. Während ich mich durch die überfüllten Gassen schlängelte, vermischte sich ein sanfter Nieselregen mit dem Duft frischer Kräuter, Blumen und dem erdigen Geruch nasser Bambusstände. Der Markt, belebt durch das Geschwätz der Verkäuferinnen, bot einen Einblick in das pulsierende Alltagsleben hier. Ich schlenderte von Stand zu Stand, fasziniert von den reichhaltigen Textilien, den bunten geflochtenen Körben und der Handwerkskunst, die an jeder Ecke zu sehen war.
Ich traf eine ältere Frau, die traditionelle handgewebte Schals verkaufte und deren Hände geschickt über die komplizierten Muster glitten. Sie sprach nur wenig Englisch, aber ihr Lächeln war warm und ihre Augen funkelten, als sie mit einer Mischung aus Gesten und Lachen den Herstellungsprozess beschrieb. Ich verspürte den Drang, ihre arbeitenden Hände zu skizzieren, um den Geist ihres Handwerks einzufangen.
Während draußen der Regen weiterfiel, fühlte sich der Markt wie ein lebhafter Kokon an, der uns vor den Elementen schützte und mich gleichzeitig mit dem Herzen der Gemeinschaft verband. Es war ein Tag der stillen Entdeckungen, jeder Stand eine Geschichte, jede Begegnung ein Fenster in eine Welt, die sich für einen Moment wie mein Zuhause anfühlte.