Vierte Reise Tag 109: Zwischen Meißel und Geist

Der Duft von frisch geschnitztem Mahagoni und Zedernholz lag in der Luft, als ich eine kleine Werkstatt betrat, die sich hinter einer unscheinbaren Ladenfront verbarg. Der Handwerker, ein älterer Mann mit schwieligen Händen, begrüßte mich mit einem herzlichen Lächeln und schnitzte weiter feine Kurven in eine halbfertige Jaguarsculptur. Seine Werkzeuge – einfach, aber gut eingearbeitet – glitten mühelos über das Holz und erweckten komplizierte Muster zum Leben.
Wir unterhielten uns auf Englisch und Spanisch, während er mir die Bedeutung der Tiere erklärte, die er schnitzte. Der Jaguar, so erklärte er, symbolisiere in der belizischen Folklore Stärke und Schutz. Seine Werke erzählten Geschichten über den Regenwald, seine Geister und die tiefe Verbindung zwischen der Natur und den Menschen hier.
Ich sah ihm still und voller Bewunderung zu, wie er jede Rille nachzeichnete und die Muskeln und den Ausdruck der Kreatur mit sorgfältiger Präzision formte. Als er eine Pause machte, skizzierte ich die Details seines Arbeitsbereichs – die raue Holzwerkbank, die Späne, die sich auf dem Boden zusammenrollten, die halbfertigen Schnitzereien, die auf den Regalen lagen.
Als ich ging, begann es zu regnen, und der Geruch von feuchter Erde vermischte sich mit dem Sägemehl, das noch an meinen Händen klebte. Der Tag war geprägt von Handwerkskunst, Geduld und Geschichten, die in Holz eingebettet waren.