Tag 36: Pfützenportale



Das sanfte Prasseln des Regens gegen die Fensterscheibe erzeugte eine rhythmische Melodie, als ich in einem malerischen Café im Herzen von Korça saß. Der Tag war in einen sanften Grauton gehüllt, ein starker Kontrast zu den leuchtenden Farben, die ich bisher auf dieser Reise gesehen hatte. Dennoch lag eine beruhigende Gelassenheit in der monochromen Landschaft. Die Welt schien etwas langsamer zu werden und Raum zum Nachdenken zu geben.

Als ich an einer warmen Tasse traditionellen albanischen Kaffees nippte, dessen reichhaltiges Aroma sich mit dem erdigen Geruch des Regens vermischte, verspürte ich ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit. Die Einfachheit des Augenblicks war zutiefst schön. Ich holte mein Skizzenbuch heraus und begann, die Essenz der Szene vor mir festzuhalten – die Regentropfen, die zarte Spuren am Fenster entlangzogen, die alten Kopfsteinpflasterstraßen, die in frischem Glanz glänzten, und die wenigen Menschen, die dem Regen trotzten und deren Regenschirme sich vor dem grauen Hintergrund in bewegten Farbflecken verwandelten.

Jeder Strich meines Bleistifts fühlte sich meditativ an und verband mich mit dem Wesen von Korçë, einer Stadt voller Geschichten über Geschichte, Kultur und die einfachen Freuden des Lebens. Die ruhige Atmosphäre des Cafés, die leisen Gespräche im Hintergrund und das beruhigende Geräusch des Regens schufen eine perfekte Kulisse für künstlerischen Ausdruck. Heute ging es nicht darum, neue Horizonte zu erkunden, sondern tiefer in den gegenwärtigen Moment einzutauchen, Schönheit in der Stille zu finden und die Ruhe von Korçë meine Seele inspirieren zu lassen.

Als ich das Café verließ, hatte der Regen nachgelassen und eine erfrischte und heitere Welt zurückgelassen. Die Einfachheit und Ruhe des heutigen Tages waren eine sanfte Erinnerung an die Schönheit der Stille, eine Lektion, die ich mit mir tragen werde, während ich diese künstlerische Reise fortsetze.

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