Tag 59: Schneeflockensonate



Heute war ein Tag der Kontraste in Tallinn. Die Mischung aus Regen und leichtem Schnee bildete eine faszinierende Kulisse für die mittelalterliche Architektur der Stadt. Das nasse Kopfsteinpflaster spiegelte den grauen Himmel, hatte aber dennoch einen gewissen Charme, eine Art gedämpfte Schönheit. Ich beschloss, die Altstadt zu erkunden, und es fühlte sich an, als würde ich durch die Seiten eines Geschichtsbuchs gehen. Die engen Gassen, die hoch aufragenden Türme und die urigen Geschäfte schienen alle Geschichten aus vergangenen Zeiten zu erzählen.

Ich ging in ein Café in der Nähe und probierte ein traditionelles estnisches Gebäck. Es war warm, blättrig und genau richtig süß. Als ich am Fenster saß und den sanft fallenden Schneeflocken zusah, überkam mich ein Gefühl des Friedens. Es sind Momente wie diese, die das Reisen so besonders machen. Die Mischung aus dem Vertrauten und dem Unbekannten, dem Alten und dem Neuen.

Später am Tag besuchte ich das Kumu Art Museum. Die Sammlung war beeindruckend und reichte von klassischer bis zu zeitgenössischer Kunst. Aber was mich am meisten beeindruckte, war die Art und Weise, wie das Museum gestaltet war. Das Spiel von Licht und Schatten, die Gegenüberstellung verschiedener Materialien, all das trug zu dem Erlebnis bei.

Als der Tag zu Ende ging, fand ich ein ruhiges Plätzchen mit Blick auf die Stadt. Die Lichter begannen zu funkeln und der Schneefall wurde stärker. Tallinn mit seiner reichen Geschichte und seinem modernen Flair hat einen unauslöschlichen Eindruck bei mir hinterlassen. Ich kann es kaum erwarten zu sehen, was der morgige Tag bringt.

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