Vierte Reise, Tag 72: Brücken stiller Geschichten

Der Marowijne-Fluss empfing mich heute Morgen mit einer Atmosphäre der Ruhe. Ich unternahm mit einem lokalen Führer eine kurze Bootsfahrt, und während wir über das ruhige Wasser glitten, wirkte das rhythmische Geräusch der Ruder beruhigend. Die umliegende Landschaft war üppig, mit dichtem Grün an den Ufern und vereinzelten Farbtupfern von Wildblumen.
Der Führer erzählte mir Geschichten über die Bedeutung des Flusses für die Gemeinde, sowohl als Lebensgrundlage als auch als kulturelle Verbindung zwischen Suriname und Französisch-Guayana. Ich sah kleine hölzerne Fischerboote, deren Besatzung mit geübter Leichtigkeit ihre Netze auswarf. Ein Reiher stand regungslos auf einem Felsen, sein weißes Gefieder leuchtete vor dem Grün.
An einer Stelle kamen wir an einem kleinen, geschäftigen Dorf vorbei. Kinder winkten begeistert, ihr Lachen hallte über das Wasser. Die Einfachheit und Authentizität dieses Moments war zutiefst bewegend.
Zurück an Land verbrachte ich einige Zeit damit, die Szene aus meiner Erinnerung in einem ruhigen Café am Flussufer zu skizzieren. Dieser Tag hat mir eine neue Wertschätzung für den sanften Rhythmus des Lebens am Fluss vermittelt.