Vierte Reise Tag 82: Sonnige Ecken

Heute bin ich die Calle de los Suspiros entlanggelaufen, eine Straße voller Geschichte und Flüstern der Vergangenheit. Die Kopfsteinpflastersteine unter meinen Füßen schienen Geschichten zu erzählen, während ich zwischen den bunten Kolonialgebäuden hindurchging. Einige waren verblasst und verwittert, ihre Risse offenbarten die Spuren der Zeit, während andere mit frischer Farbe glänzten – ein Kontrast, der den Charme der Straße noch verstärkte.
Ich fand eine schattige Ecke, um mich hinzusetzen und zu zeichnen. Die Rundung eines schmiedeeisernen Balkons fiel mir ins Auge, dessen filigrane Muster sich vor dem blauen Himmel abzeichneten. In der Nähe faulenzte eine streunende Katze in der Sonne, unbeeindruckt von den wenigen Passanten. Ich ließ meinen Bleistift die Szene einfangen – die unebenen Steine, das sanfte Licht, das durch die Bäume fiel, und die leuchtenden Farben der Wände.
Als die Sonne unterging, tauchte die Straße in ein goldenes Licht, und die Stille verstärkte die Schönheit meiner Umgebung. Die Einfachheit dieses Ortes, an dem die Zeit anders zu vergehen schien, hatte etwas Demütigendes.
Der Tag endete mit einem stillen Gefühl der Zufriedenheit. Mein Skizzenbuch enthält nun Fragmente der Essenz dieser Straße, und ich ging mit dem Gefühl, mit einer Geschichte verbunden zu sein, die ebenso lebendig wie ruhig ist.