Vierte Reise, Tag 90: Terrassen aus Sonne und Stein

Heute habe ich den Nachmittag damit verbracht, den Cerro Santa Lucía zu erkunden, einen historischen Hügel im Herzen von Santiago. Der Aufstieg über die gewundenen Pfade wurde mit einem atemberaubenden Blick auf die Stadtlandschaft vor der Kulisse der fernen Anden belohnt. Eine leichte Brise sorgte für Erfrischung bei dem warmen Wetter, und das Sonnenlicht tauchte das üppige Grün und die Steinstrukturen in einen goldenen Schimmer.
Der Hügel selbst war ein Mosaik aus Geschichte und Schönheit. Die kunstvollen Brunnen, die filigranen Treppen und die kleinen Plätze vermittelten ein Gefühl von Zeitlosigkeit. Ich fand einen ruhigen Platz in der Nähe einer Aussichtsplattform, um zu zeichnen. Mein Bleistift zeichnete die Kurven des Neptunbrunnens und der umgebenden Flora nach und hielt gleichzeitig die Symmetrie der burgähnlichen Bauwerke auf dem Hügel fest.
Touristen und Einheimische schlenderten vorbei, ihre Stimmen vermischten sich mit Vogelgezwitscher und dem Rascheln der Blätter. Ich hielt oft inne, um die Landschaft zu genießen und mich von der Ruhe des Augenblicks einhüllen zu lassen.
Als die Sonne unterging, verwandelte sich die Stadt unter mir in eine Leinwand aus warmen Farbtönen, und die Gipfel der Anden schienen in stiller Erhabenheit zu leuchten. Als ich wieder hinunterging, fühlte ich eine tiefe Verbundenheit mit dem pulsierenden Rhythmus von Santiago. Mein Skizzenbuch enthält nun ein Stück dieses schönen Tages, und ich freue mich darauf, noch mehr von dem zu entdecken, was diese Stadt zu bieten hat.