Fünfte Reise Tag 120: Kollision von Staub und Stimme
„Kollision von Staub und Stimmen“ – Eine ruhige Studie über die Märkte von Idlib, wo vom Wind aufgewirbelter Staub und alltägliche Gespräche im gleichen Rhythmus schwingen.
Datum: 5. September 2025
Ort: Idlib, Syrien
In Idlib , Syrien , sind die Souks der Puls der Landwirtschaft in der Region – Oliven und Feigen, Stände unter freiem Himmel und eine trockene Brise, die leicht nach Obstgärten duftet. Ich schlenderte unter einem warmen, dunstigen Himmel durch die Marktgassen und ließ mich vom Rhythmus des Handels und der Gespräche leiten.
Dunstiger Morgen auf dem Markt von Idlib
Der Tag begann mit den Stimmen der Menschen, die durch die kleinen Gassen gingen. Ich ging durch die Märkte von Idlib. Ich bewegte mich langsam und hatte keinen Plan, außer zu schauen und zuzuhören. Stände, an denen Feigen, Äpfel und Oliven verkauft wurden, säumten den Weg. Ihre Farben waren durch den Staub gedämpft, aber sie hoben sich deutlich von dem blassen Dunst am Himmel ab. Die Luft fühlte sich scharf, warm und süß an. Ich bemerkte, wie schnell sich die Hände der Menschen bewegten – beim Wiegen von Obst, beim Binden von Tüten, beim Weiterreichen von Münzen –, während ihre Gesichter einen anderen Rhythmus zeigten. Es gab keine Eile, nur Beharrlichkeit.
Gesten wie kleine Sprachen
Ich blieb oft stehen, nicht um etwas zu kaufen, sondern um zu beobachten. Ein Junge warf einen Apfel in die Luft, eher aus Gewohnheit als zum Spielen. Eine Frau drückte sanft auf Feigen und prüfte mit ihren Fingerspitzen ihre Weichheit, als würde sie etwas Unsichtbares lesen. Diese Gesten blieben mir mehr in Erinnerung als die Früchte selbst. Jede einzelne war wie eine kleine Sprache.
Wind, Staub und die vielschichtigen Geräusche der Stadt
Die Stadt wirkte vielschichtig, ihre Geräusche verschmolzen miteinander und hielten dennoch zusammen. Ich dachte darüber nach, wie sehr sich dies von der Küste unterscheidet, wo man immer das Meer hören kann. Hier spürt man die Luft und den Staub. Der Wind wehte mal stärker, mal schwächer, sodass ich blinzeln musste, weil es sich trocken anfühlte. Dann hörte er so schnell auf, dass ich es kaum bemerkte.
Stille statt Skizzen
Als die Sonne unterging, war das Licht schwächer geworden, aber der Dunst ließ es matt und zerbrechlich erscheinen. Ich habe heute keine Skizzen mitgenommen, aber ich erinnere mich noch an die Farben, auch wenn sie wegen des Staubs und der Berührungen nicht mehr so leuchtend sind. Vielleicht reichte es aus, einfach nur zu gehen und aufmerksam zu sein – die Bewegungen des Marktes auf mich wirken zu lassen, ohne sie aufschreiben zu müssen. Heute hatte ich eher das Gefühl, von den Handlungen anderer Menschen beeinflusst zu werden, als selbst etwas zu schaffen.
Reiseaufzeichnungen
- Wetter: Warm, 30 °C; dunstiger Himmel; trockene Windböen, die Staub und den schwachen Duft von Früchten mit sich tragen.
- Düfte: Reife Feigen und Äpfel, salzige Oliven und sonnengewärmter Staub vermischen sich in den Gassen.
- Geräusche: Gleichmäßige Stimmen, das leise Klirren von Münzen, raschelnde Taschen, ein schnelles Klicken der Waage, aufkommender und abfallender Wind.
- Reflexion: Mich von den Bewegungen des Marktes formen zu lassen, fühlte sich wie eine eigene Form des Schaffens an – Aufmerksamkeit als einzige Skizze des Tages.
Die Reise fortsetzen
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