Fünfte Reise Tag 124: Basalt Erinnerungshimmel
„Basalt Remembered Sky“ – Karge Mauern speichern die Hitze des Tages, während der Tigris den Himmel in stillen Fragmenten zurückgibt.
Datum: 9. September 2025
Ort: Diyarbakır, Türkei
Auf den alten Festungsmauern aus schwarzem Stein von Diyarbakır im Südosten der Türkei bewegte ich mich zwischen Basalt und Flusslicht. Die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Stadtmauer, der Tigris und die trockene Hitze Mesopotamiens prägten einen Tag, der mehr von Textur und Ausdauer als von Entdeckungen bestimmt war.
Entlang der Basaltmauern
Heute bin ich entlang der großen Mauern von Diyarbakır spaziert. Der Basalt erstreckte sich endlos, dunkel und kühl anzufassen, selbst unter der sengenden Sonne. Jeder Schritt fühlte sich fest an, als wäre der Boden schon seit Jahrhunderten dort. Aber unten in der Stadt ging das normale Leben weiter. Kinder spielten, Roller fuhren durch die engen Gassen, und gelegentlich schallte der Ruf zum Gebet herauf. Von oben bot sich ein weites, offenes Panorama. Die Skyline war voller Dächer, unterbrochen von Moscheen, Minaretten und Grünflächen.
Licht und Stein
Das Licht fiel auf unterschiedliche Weise auf die Steine, während ich mich bewegte. An einigen Stellen schien der Basalt es zu absorbieren und wurde matt und ruhig. An anderen Stellen gewann die Oberfläche an Glanz, als würde sie sich an den Fluss erinnern, der sie einst geformt hatte. Ich dachte an Mardin gestern. Ich sehe noch immer den hellen Sandstein der Stadt vor mir. Ich erinnere mich, wie anders sich diese Stadt anfühlt. Sie wirkt schwerer und abgeschotteter. Es ist ein Ort, der sich nicht sofort offenbart.
Der Fluss, der die Mauern überdauert
Ich hielt oft inne, um den Blick auf die Mauern zu genießen und zu sehen, wie sie das Aussehen der Welt veränderten. Ich schaute auf den Tigris hinunter, und die Luft fühlte sich kühler an. Das brachte mich dazu, darüber nachzudenken, wie der Fluss schon immer da gewesen war, noch bevor die Mauern gebaut wurden. Er ist schon seit langer Zeit da, fließt langsam, aber sicher und hält länger als jeder Stein.
Ein Tag der stillen Ausdauer
Die Hitze war unerbittlich, doch ich fühlte mich klar im Kopf. Als ich diese Wege entlangging, wurde mir bewusst, wie sehr ich mich auf die Texturen der Natur verlasse, um mich zu erden. Ich verlasse mich nicht auf die Geschichten, die ich höre, sondern darauf, wie der Stein im Licht aussieht und wie die Luft riecht. Dies war kein Tag der Entdeckungen, sondern ein Tag der stillen Ausdauer. Ich ließ die Stadt durch ihr Gewicht, ihre Beschaffenheit und ihre Stille in mich eindringen.
Reiseaufzeichnungen
- Wetter: Klarer Himmel, 30 °C; trockene Hitze, gemildert durch eine leichte Brise; die Luft ist dick von Steinstaub und sonnengewärmter Basalt.
- Gerüche: Mineralische Noten von Basalt und Staub, mit einer kühleren Spur in der Nähe des Flusses.
- Geräusche: Lachende Kinder, Roller, die sich durch enge Gassen schlängeln, und der Ruf zum Gebet, der über Dächer und Minarette schwebt.
- Reflexion: Eine Stadt, die sich langsam offenbart – Gewicht vor Geschichte, Textur vor Erzählung; der Tigris als geduldiger Zeitmesser.
Die Reise fortsetzen
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