Fünfte Reise, Tag 137: Zeilen, die mir aus der Hand glitten
„Lines That Drifted Away From My Hand” – Eine sanfte Aufzeichnung von Nebel, Schilf und Geduld am Pamvotida-See in Ioannina.
Datum: 22. September 2025
Ort: Ioannina, Griechenland
In Ioannina, einer Stadt am See in der Region Epirus in Griechenland, begann der Tag mit einem Schleier aus Nebel über dem Pamvotida-See – eine herbstliche Stimmung, geprägt von Wasser, Schilfgürteln und ruhigen Ufern unter den alten Burgmauern. Der Morgen verlangte nach Langsamkeit, und das Skizzenbuch antwortete mit Zurückhaltung.
Nebel über dem Pamvotida-See
Das Erste, was mir auffiel, war der Nebel. Er hing tief über dem Pamvotida-See und verwischte die Umrisse der Insel, der Boote und des Schilfs am Ufer. Als ich am Ufer entlangging, hatte ich das Gefühl, als sei die Luft selbst Teil des Sees und würde mich in ihren ruhigen Rhythmus einhüllen. Das Zwitschern der Vögel drang schwach durch den Nebel und hob sich von der ansonsten stillen Morgenstimmung ab.
Entlang des Ufers
Ich kam an Fischern vorbei, die ihre Leinen auswarfen; ihre Bewegungen waren ruhig und bedächtig. Der Steinweg war vom Regen der letzten Nacht glitschig, und meine Schuhe wurden feucht. Die Luft roch nach Holzrauch, obwohl ich dessen Quelle nicht sehen konnte. Das erinnerte mich an die kleinen Dörfer, an denen ich zuvor vorbeigekommen war – Orte, an denen die Jahreszeit ebenso sehr vom Feuer wie von der Luft geprägt ist.
Sketches That Drift
Ich hielt kurz an einer Bank an, um mich hinzusetzen und ein paar lose Linien zu skizzieren. Nichts war fertig, nur Gesten: der aufsteigende Nebel, die nach unten geneigten Schilfhalme und die Andeutung von Flügeln, die sich im Nebel bewegten. Meine Hand bewegte sich ohne Eile und folgte dem, was in meiner Erinnerung geblieben war. Mir gefiel, dass die Linien unvollständig wirkten, als trügen auch sie dieselbe Zurückhaltung wie das Licht des Tages.
Zwischen Wasser und Stein
Die Stadt hinter dem See war ruhig; ihre Straßen drängten sich nicht auf. Ich fühlte mich schwebend, gefangen zwischen Wasser und Stein, zwischen Ankunft und Pause. Es gab keinen Grund, mehr zu suchen – keine Denkmäler, keine Geschichtslektionen – nur den See, der mich umgab. Ich dachte darüber nach, dass der lebendigste Teil eines Tages oft nicht von dem kommt, was man sucht, sondern von dem, was übrig bleibt, wenn man das Suchen beiseite lässt.
Die Nacht klärt sich, die Stille bleibt
Heute Nacht hat sich der Nebel gelichtet, obwohl die Luft noch kühl ist. Ich trage die Stille des Sees, seine Geduld und seine Weigerung, sich auf einmal zu offenbaren, mit mir.
Reiseaufzeichnungen
- Wetter: Kühl und feucht, 17 °C; blassgrauer Himmel; leichter Nebel steigt vom See auf, eine leichte Brise trägt den Duft nasser Blätter herbei.
- Gerüche: Nasse Blätter, Seewasser und ein Hauch von Holzrauch von irgendwo unsichtbar entlang des Ufers.
- Geräusche: Vogelstimmen, die durch den Nebel dringen; sanftes Plätschern des Wassers gegen das Schilf; die ruhigen, bedächtigen Rhythmen der Fischer, die ihre Angelschnüre vorbereiten.
- Reflexion: Unvollständigkeit fühlte sich heute ehrlich an – Skizzen als Pausen, die den See entscheiden lassen, was bleibt und was davontreibt.
Setzen Sie die Reise fort
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