Fünfte Reise, Tag 158: Schritte, die zu Wasser werden

Abstract footprints dissolving into rain-softened greys, echoing the Lent Riverside along the Drava in Maribor, Slovenia

„Footsteps Becoming Water“ – Fußspuren verschwimmen im Flusswetter, eine stille Hommage an Maribors Lent und die gemächliche Drau.

Datum: 13. Oktober 2025
Ort: Maribor, Slowenien

In Maribor , Slowenien neigt sich der Stadtteil Lent sanft zur Drau hin, einem Ort, an dem Kopfsteinpflaster, Brücken und Flusslicht den Rhythmus des mitteleuropäischen Herbstes bestimmen. An einem Tag mit sanftem, anhaltendem Regen verlangsamt sich der Rhythmus der Stadt – perfekt zum Spazierengehen, Beobachten und Skizzieren.

Die Atmosphäre entlang der Drau

Der Tag verging langsam. Ich spazierte bei leichtem Regen entlang des Lent-Ufers. Es war die Art von Regen, die nicht aufdringlich ist, sondern verweilt – sanft, kontinuierlich und fast angenehm. Die Kopfsteinpflastersteine waren glatt und sahen aus wie der Himmel, ein blasses Grau, gemischt mit ein wenig Wärme von den Straßenlaternen. Die Drau wirkte müde, aber freundlich. Sie war breit, langsam und voller Spiegelungen.

Stille Fenster und Cafés am Flussufer

Es gab keinen wirklichen Plan. Ich ließ mich vom Fluss leiten und hielt an, um mich auszuruhen, wenn sich das Wasser am Ufer sammelte oder wenn Moos zwischen den Steinen wuchs. Der Geruch von nassem Holz und Metall lag in der Luft, und das Geräusch des Regens vermischte sich mit dem entfernten Geräusch einer Straßenbahn. Die Menschen gingen vorbei, die Schultern leicht gebeugt, aber niemand schien es eilig zu haben. In den Fenstern des Cafés sah ich andere Menschen, die dasselbe taten wie ich – sie schauten zu und unterhielten sich nicht.

Durch Wasser weichgezeichnete Skizzen

Ich machte ein paar schnelle Skizzen auf nassem Papier. Der Graphit wurde schnell verschwommen, die Linien verwandelten sich in weiche graue Flecken. An einem Tag wie diesem schien es richtig, dass nichts zu klar sein sollte. Der Fluss, der Regen und das Papier verschmolzen miteinander und erzeugten einen weichen, gedämpften Klang.

Eine Stadt im Einklang mit dem Regen

Ich musste immer wieder daran denken, wie Wasser seinen Weg in alles findet. Sogar in den Rost auf einem Geländer, sogar in die schwachen Spuren, die Fußspuren hinterlassen. Ich fühlte mich ruhig, nicht weil etwas passiert war, sondern weil der Rhythmus der Stadt Pausen zuließ. Maribor verlangt keine Aufmerksamkeit, sondern lädt dich ein, zu kommen und zuzuhören.

Den Abend atmen lassen

Als ich in mein Zimmer zurückkam, hatte es aufgehört zu regnen, und die Fenster spiegelten den Abend matt wider. Ich ließ sie etwas länger als gewöhnlich offen, damit die Luft vollständig zirkulieren konnte.

Reiseaufzeichnungen

  • Wetter: Leichter Regen am Nachmittag, 14 °C; tiefe Wolken ziehen langsam über den Fluss; glatte Kopfsteinpflastersteine reflektieren schwach das Licht der Straßenlaternen.
  • Düfte: Nasses Holz vom Flussufer, ein Hauch von Metall und Rost, feuchtes Moos zwischen Steinen und sauberer Regen in der Luft.
  • Geräusche: Leichter Regen, das leise Rauschen der Drau, das entfernte Brummen der Straßenbahn und die Stille der Cafés, deren Fenster an den Rändern beschlagen sind.
  • Reflexion: Wasser verwischt die Konturen und lädt zum Innehalten ein; Klarheit ist nicht notwendig, wenn die Stadt Raum zum Zuhören bietet.

Die Reise fortsetzen

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