Tag 26: Wunderliche Gewässer

Heute fand ich Trost in der Umarmung der Natur im Athalassa-Nationalpark in Nikosia. Die geschäftige Energie der Stadt ließ nach, als ich tiefer in den Park vordrang, und wurde durch das sanfte Rascheln der Blätter und entferntes Vogelgezwitscher ersetzt. Die Sonne war zwar warm, aber gütig, warf gesprenkeltes Licht durch das Blätterdach und erzeugte ein Mosaik aus Schatten auf dem Boden. Ich stellte meine Staffelei an einem ruhigen Ort am Wasser auf, wo die Spiegelungen tanzten und den Augen Streiche spielten. Während ich skizzierte, fühlte ich eine tiefe Verbindung zur Umgebung, und jeder Strich hielt nicht nur die visuelle Schönheit fest, sondern auch die Emotionen, die er hervorrief. Ein neugieriges Eichhörnchen näherte sich und musterte mit seinen winzigen Augen meine Arbeit, vielleicht selbst ein Kritiker. Ich teilte mein Mittagessen mit ihm, ein einfacher, aber tiefgreifender Moment der Verbindung. Im Laufe des Tages traf ich ein paar Einheimische, die Geschichten über die Bedeutung des Parks in ihrem Leben erzählten – erste Verabredungen, Familienpicknicks und einsame Betrachtungen. Ihre Geschichten haben meinem Kunstwerk neue Facetten verliehen, sodass es nicht nur eine Darstellung der Natur ist, sondern ein Geflecht menschlicher Erfahrungen, die mit ihr verwoben sind. Als ich zusammenpackte, tauchte die untergehende Sonne den Himmel in Orange- und Rosatöne – ein würdiger Abschluss eines Tages voller künstlerischer Erkundung und menschlicher Kontakte. Nikosia mit seiner Mischung aus Geschichte und Natur hat einen besonderen Platz in meinem Herzen eingenommen.

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