Fünfte Reise, Tag 148: Das Notizbuch, das keine Linien wollte
„Das Notizbuch, das keine Linien wollte“ – eine ruhige Studie über Wasser und Licht, in der die Kanten weich werden und Ohrid Sie auffordert, langsamer zu werden.
Datum: 3. Oktober 2025
Ort: Ohrid, Nordmazedonien
Ich erreichte Ohrid, am Ufer des alten Ohridsees, in Nordmazedonien. Der Tag verlief im Licht des Sees – diffus, silbrig, gemächlich. Zwischen Kopfsteinpflaster, roten Ziegeldächern und Holzrauch fühlte sich der Rhythmus der Stadt wie eine Pause in einer UNESCO-geschützten Landschaft an, deren Gewässer Jahrhunderte an Geschichten in sich tragen.
Licht bei der Ankunft
Heute bin ich in Ohrid angekommen. Die Busfahrt machte mich etwas nervös, aber die frische Seeluft ließ mich mich viel besser fühlen. Das Licht hier fühlt sich anders an als in Skopje – weniger scharf, diffuser, als ob der See seine eigene Art hätte, Kanten zu absorbieren.
Straßen, die sich langsam öffnen
Ich trug meine Tasche durch Kopfsteinpflasterstraßen, vorbei an Häusern mit roten Ziegeldächern und Holzbalkonen. Das Geräusch meiner Schritte hallte leise wider, aber die Stadt wirkte nicht hektisch. Sie öffnete sich langsam, fast so, als wollte sie, dass ich mich ihr Tempo anpasste.
Stille statt Skizzieren
Ich verbrachte zwei Stunden am See. Das Wasser bewegte sich ständig, aber nicht unangenehm. Wolken zogen über den Himmel, und ihre Spiegelung im Wasser war nicht sehr präzise. Eine leichte Brise trug den Geruch von nassem Stein und Rauch herbei, und manchmal hatte die Luft einen leicht metallischen Geschmack. Ein paar Vögel streiften das Wasser und hinterließen kurze, zarte Linien, die fast sofort verschwanden. Ich versuchte zu skizzieren, aber das Blatt schien mir zu schmal, um alles aufzunehmen. Stattdessen schloss ich das Notizbuch und spürte, wie die Wellen ohne Übersetzung durch mich hindurchflossen.
Wo Himmel und Wasser sich treffen
Die Art und Weise, wie hier Himmel und Wasser aufeinandertreffen, hat etwas Besonderes – es ist die Grenze zwischen dem See und dem Himmel, zwischen den alten Steingebäuden und den belebten Straßen. Skopje wirkte voller Kreuzungen und Unterbrechungen. Ohrid fühlt sich ruhiger an, wie eine Pause. Mein Körper gewöhnt sich noch an die Reise, aber am Wasser zu sitzen, machte den Tag perfekt.
Dem Licht lauschen
Heute Abend denke ich daran, wie das Licht gestern im Alten Basar von Skopje in Kreisen fiel und wie es sich heute in langen silbernen Linien über den See erstreckte. Jede Stadt hat ihre eigene Atmosphäre, aber die Lektion ist dieselbe: Achte darauf, wie das Licht den Ort beeinflusst und die Art und Weise verändert, wie du hörst.
Reiseaufzeichnungen
- Wetter: Mild bei 16 °C; wechselnde Bewölkung mit sonnigen Abschnitten; eine kühle Brise, die Seeluft und Holzrauch mit sich trägt.
- Düfte: Nasser Stein, Rauch von Öfen und ein schwacher metallischer Geruch entlang der Küste.
- Geräusche: Leise Schritte auf Kopfsteinpflaster, das leise Plätschern des Wassers am Kai, kurze Streifzüge von Vögeln, die über die Oberfläche gleiten.
- Reflexion: Das diffuse Licht des Sees lud zur Geduld ein; das Schließen des Notizbuchs fühlte sich an, als würde man dem langsameren Tempo dieses Ortes zustimmen.
Setzen Sie die Reise fort
Vielleicht gefällt Ihnen auch eine andere Stimmung am See in Schweben in Schichten, oder Sie möchten die Helligkeit des gestrigen Tages in Skopje noch einmal erleben in Lebendige Kreuzungen.